Auch wenn es nun schon etwas her ist, hier noch eine kurze Zusammenfassung mit einzelnen herausgegriffenen Blitzlichtern der restlichen Tage in Bogotá.
Eines Abends war ich mit meiner Gastschwester Catalina (und ein paar ihrer Freunde) in einem Lokal namens "Andres Carne de Res". Ok, hört sich zuersteinmal ziemlich nach lecker Rindfleisch an. Und auch das gibt es dort (angeblich auch sehr lecker). Aber das ist nicht alles. Es gibt einen Grund dafür, warum man nach 20 Uhr 20.000 Pesos (ca. 8 EUR) Eintritt zahlen muss, das Restaurant verwandelt sich nämlich fließend in einen Club mit verschiedenen Musikstilen in den vier verschiedenen Stockwerken. Und die haben es in sich, heißen sie doch "Infierno", "Tierra", "Purgatorio", "Cielo". Mit passender Dekoration (eine Idee geben die Fotos) und vor allem gut gewählten Tischnamen (z.B. Diavolo oder Don Juan in "Infierno" oder "Hensel" und "Gretel" in "Tierra" usw.).
Man beachte neben dem sehr stilvollen Tonbierkrug auch den gelben Schmetterling, der in Papierform auf einem "bien fria" Bier klebt. Das geht auf einen Roman vom kolumbianischen Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez zurück. Wie detailverliebt, sehr schön!
Ach und: Es war Freitag der dreizehnte!! Daher gab es einige finstere Gestalten, die an diesem Abend durch's Lokal gezogen sind, inkl. zugehöriger Gruselmusik (Beethovens Fünfte).
Ich möchte ergänzen, dass in Kolumbien abgesehen von Bier bei lustigen Abenden auch "Aguardiente" in Strömen fließt. Es scheint in vielen Ländern dieser Welt einen traditionellen Anisschnaps als lokale Besonderheit zu geben :-)
Meine Gastfamilie in Bogotá hat sich wirklich rührend um mich gekümmert. Und so sind wir eines Wochenendes sogar an den geschichtsträchtigen Punkt (eine Brücke) gefahren, an dem die Unabhängigkeit Kolumbiens besiegelt wurde, Kolumbien also gegründet wurde. Das ist selbstverständlich sehr eng mit dem hier legendären Simon Bolivar in Verbindung zum bringen. Solange das Feuer brennt, welches direkt neben dieser Brücke ist, geht es Kolumbien gut.
Außerdem haben wir kurz vor dem Abschied noch die berühmte "Catedral de Sal" besucht. Das ist eine Salzmine, in der die Stollen Stück für Stück zu einer Catedrale umgebaut wurden. Inklusive Kreuzwegstationen. Wenn ich den Guide allerdings richtig verstanden haben, ist der Ort nicht geweiht und daher ist es auch nicht möglich, dort Gottesdienste zu halten. Es gab wohl einen geweihten Vorgänger dieser "Kathedrale" im gleichen Bergwerk, dieser allerdings stürzte vor ein paar Jahrzehnten ein.
Und nachdem ich noch ein kleines Souvenir gekauft habe, wurde ich sogar noch gefragt, ob ich nicht ein Foto mit einer der (jugendlichen) Mitarbeiterinnen machen könnte. Sie hatte sich nicht getraut, mich selbst zu fragen - auch das gehört zu Lateinamerika, wenn man etwas ausländisch aussieht ;-)
Fest steht, nach Bogotá werde ich zurückkommen. Die Freundlichkeit und vor allem wahrgenommene Herzlichkeit ist in Ecuador nicht ganz so stark vorhanden. Außerdem musste ich das Versprechen zurückzukommen einigen liebgewonnenen Leuten in Bogotá geben ;-)
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