Freitag, 6. Mai 2011

La comida de Ecuador

Essen in Ecuador ist ein Erlebnis. Und dabei rede ich jetzt nicht (nur) von Meerschweinchen. Es ist schon ziemlich anders als in Europa. Es gibt hier einige Früchte, die in Europa völlig unbekannt sind (Tomate de Arból = Baumtomaten) oder Naranjillas. Auch wird einem hier klar, dass die Kartoffel wirklich von Südamerika importiert ist. Es gibt hier über 50 Sorten von Kartoffeln, oft schön aufgereiht in verschiedenen Eimern auf Märkten anzutreffen. Aber auch Gemüse, das ähnlich wie eine Kartoffel (als Beilage) verwendet wird und auch einen entfernt ähnlichen Geschmack hat, gibt es hier. Z.B. die Yuka oder die Verde (eine große grüne Kochbanane. Bananen wäre eigentlich auch ein eigener Beitrag wert: Große, kleine, süße, bittere, zum Kochen, zum Roheessen,...). Aber eigentliche Hauptbeilage ist hier Reis. Mittags und auch abends. Immer Reis. Auch zu Kartoffeln. Teigwaren indessen gibt es wirklich selten (daher gabs natürlich Penne al'Arrabiata, als ich mal den Kochlöffel für die Familie geschwungen hab). Ansonsten ist die Küche eigentlich wie man sie sich vorstellt. Auf dem Land viel Fleisch (auch Schnitzelähnlich) und an der Küste vor allem Fisch in jeglichen möglichen Zusammensetzungen. Und natürlich viel nordamerikanischer Einfluss (Burger, Fastfood).
Aber der Gipfel der Essenserfahrung (abgesehen vom Cuy, natürlich) war Fanesca. Das ist eine Art Fischsuppe die traditionell in der Semana Santa (Karwoche) am Donnerstag oder Freitag serviert wird. Jede Familie hat da so ein bisschen ihr eigenes Rezept. Aber was ich so erlebt und von anderen gehört habe, kann man es so zusammenfassen: Viele Zutaten und dazu ziemlich salziger (Absicht! warum?) Fisch. Bohnen, Reis, Kartoffeln, Banane, noch mehr Bohnen, Erbsen, auch Pommes, alles drin. Es sind 12 Zutaten (wie die 12 Jünger Jesu), Jesus selbst soll der Fisch symbolisieren. Macht auch Sinn, das nur einmal im Jahr zu essen...
Übrigens isst der gemeine Ecuadorianer entgegen jeglicher Vermutung überhaupt gar nicht scharf. Meine Nudeln (für meinen Geschmack nicht besonders scharf) haben manche der "Mitesser" tatsächlich ein bisschen die Tränen in die Augen getrieben. Nur der Abuelito hat noch nachgewürzt. Der weiß, was schmeckt ;-)

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