Mittwoch, 6. Juli 2011

Cuzco, baby!

Im Norden Peru's gibts zwar viel interessantes zu sehen (z.B. Pazifikküste bei Mancora), allerdings bin ich doch eher ein Bergmensch und daher für die nur etwas mehr als zwei verbleibenden Wochen im Süden von Peru wesentlich besser aufgehoben. Also, Cuzco! Cuzco ist nicht irgendeine Stadt. Immerhin war es lange Jahre die Hauptstadt des Imperiums der Inka, welches neben dem heutigen Peru auch Ecuador und Kolumbien umfasste. Bis ein Erbfolgestreit von den Spaniern geschickt ausgenutzt wurde, um das Imperium innerhalb weniger Jahre dem Untergang zu weihen.


12-Eckiger Stein in Cuzco. Zeigt, wie passgenau die Inka ihr Mauerwerk gebaut haben, sehr viel erdbebensicherer als z.B. die Spanier gebaut haben. Auch modernste Maschinerie kann kaum diese Passgenauigkeit herstellen....
Außerdem liegt Cuzco auf ca. 3400m Höhe und wird, insbesondere wie aktuell im peruanischen Winter, nachts hundekalt. Da reichen zwei Wolldecken nicht aus, weil Wärmeisolation oder Heizung gibts auch in Cuzco, jedenfalls in normalen Herbergen, nicht. Die Zimmer sind quasi wechselwarm. Und das steht in schmerzhaftem Konflikt mit meiner warmblütigen Persönlichkeit. Aber zum Glück hat mir das freundliche Rezeptionspersonal am nächsten Tag noch eine Wolldecke mehr zugestanden. Und einen Raum ohne Fenster, das hilft!
Ich bin übrigens in eine starke Hochsaison reingerutscht. Am Tag meiner Ankunft war ein großer Umzug "Corpus Christi" am Plaza del Armas (ist in Lateinamerika quasi immer der Hauptplatz einer Stadt). Mit gefühlten hunderttausend insb. Us-amerikanischen Touristen. Und gleich am nächsten Tag "Indi Reimi", der Cuzco-Tag (o.ä.), an dem einige Inkatraditionen fortgeführt werden. Es wurde sogar ein (angeblich gefaktes) Lamm geschlachtet und den Göttern geopfert. Es ist spaßig, den hunderttausend Amerikanern beim Staunen zuzuschauen ;-)




Im Hostel wurde mir von einer Tourvermittlerin eine verlockende Tour vorgestellt/angedreht. Es ist klar, dass ich nach Cuzco kam, um auch das Weltwunder "Machu Picchu" (Quechua für "alter Berg") zu sehen. Und sie bot mir eine 4-tägige Tour an, die neben zwei Tagen Wandern auch eine Radstrecke (in 60km von 4000m auf 1000m, von der Tundra in den Regenwald) inkl. Ausrüstung/Unterkunft und natürlich Eintritt/Transport/Rückfahrt zu Machu Picchu enthält. Man soll zwar windig erscheinenden Vermittlern nicht allzuviel Vertrauen schenken, aber nachdem mir in 3 verschiedenen Reisebüros die gleiche Tour zu gleichem bzw. leicht höherem Preis angeboten wurde, dachte ich, nagut, dann kann ichs auch in meinem Hostel buchen. Wenn die Tour nicht wie angeboten funktioniert, kann ich ja "aus Versehen" auch etwas an der Zimmermiete sparen. Habe also die Möglichkeit im Wechselspiel zu defektieren, was im Grunde eine sehr komfortable Situation ist. Also, gebucht. Gepäck für 4 Tage in einen kleinen Rucksack gezwängt, und am nächsten Tag gings früh los. (Warum muss man als individualreisender eigentlich fast immer früh aufstehen?!?)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen