Dienstag, 5. April 2011

Ankunft in Cuenca

Am Flughafen Cuenca wurde ich von der Gastfamilie abgeholt. Lustige Menschen, ich kann kaum ein Wort spanisch und die reden einfach so drauf los, immer weiter. Es bleibt mir kaum was anderes als immer "Si", "Si" zu sagen. Dieses Prinzip des Sprachenlernens nennt man wohl "Total Immersion". Unglaublich anstrengend.
Angekommen wurde ich von zwei lustigen Hunden begrüsst: Osito - ein Golden Retriever, toller Hund! und Aís (Ice? o.ä.) - er wurde mir als deutscher Hund vorgestellt, keine Ahnung wie die (wohl ziemlich bekannte) Rasse heißt, aber er hat einen wohl sehr zeitgenössischen Haarschnitt.








Gastvater Jaime (Zahnarzt in Rente) erzählt recht viel und stellt die Respektsperson der Familie dar. Hätte er nicht so ein unheimlich fiesen Dialekt! Dafür spielt er auch gern und ziemlich gut Klavier und Akkordeon. Er kann einige Stücke (z.B. Verdi's La Traviata) auch, während es im Radio läuft, auf dem Klavier begleiten. Durch Zuhören. Wow.


Es gibt eine Cousine der Familie (heiratete mit 22, ist auch sehr üblich hier so jung zu heiraten) die auch Deutsch spricht, welches sie in Basel gelernt hat. Aber es klingt eigentlich gar nicht schlecht. Sie hat mir einiges erklärt, was die Familie betrifft (hatte auch schon Jaime versucht, aber, nee, keine Chance das zu verstehen...)
Für eine Woche wohnt noch ein Holländer hier mit in der Familie, Thomas heißt er. Lustiger Typ; ist schon seit 8 Wochen hier in Cuenca. Er meinte, er sei mit Hiking-Boots dahergekommen und wollte auch noch etwas reisen. Aber er hat jetzt seinen Aufenthalt in Cuenca verlängert, und die Familie hat mir erzählt, er sei jeden Abend auf Parties. Mal sehen wie das bei mir ausgeht ;-)


Er hat mir am Abend auch noch ein bisschen Cuenca gezeigt (wo gibt's das gute "Club"-Bier, die besten ("Inca"-)Burger, etc.) und wir haben noch zwei Mitstudenten von ihm getroffen (ein Deutscher, eine Schweizerin), alle sind hierhergekommen direkt nach dem Abitur/Matura.
Abends gab es noch ein Festessen (!) bei einer Nichte des Abuelo (Jaime), das war wirklich aussergewöhnlich! Man merkte, dass diese Nichte mit einem Amerikaner (genauer: Kanadier) verheiratet ist (Lance), und amerikanische Grillkunst (zig verschiedene Fleischsorten) auf Ecuadorianische Soßenkunst (und Gastfreundschaft) getroffen ist. Gute Mischung! Im Gegensatz zum sehr guten Whiskey, der hier aber immer mit Wasser gemischt wird (hää?)




Bisher gefällt es mir hier wirklich gut. Ich habe mein eigenes Zimmer (mit sehr großem Bett), und die beiden Hausfrauen kochen wirklich sehr gut ("probier doch das mal (vmtl. Käse), und das (vmtl. Meeresfrüchtesuppe), und das (vmtl. Zucker mit Fruchtaroma und Zuckerüberzug), und das hier auch (keine Ahnung, aber mit Erdnüssen)!"- wenn mein Magen Mucken gemacht hätte, dann jetzt! Aber ist alles gut gegangen...). Deren Rolle habe ich allerdings noch nicht ganz verstanden. Sie gehören nicht zur Familie, soweit ich das verstanden habe, allerdings sind sie dennoch immer da. Und letztenendes haben die hier wohl auch die Hosen an. Thomas sagte schon, wenn ich ein schönes Leben hier haben will, muss ich mich insb. mit diesen beiden älteren Damen gut stellen.



Ich denke, ich habe hier eine der eher wohlhabenden Familien erwischt. Ein Sohn des Gastvaters (oder soll man bei über 80 Jahren lieber Gastopa sagen?) ist z.B. Doktor der Juristerei (heißt hier vielleicht sogar auch etwas, haha). Bei dem anderen weiß ich's nicht. Aber fest steht: Zwar vergammelt die Dusche halb (und ein Drehregler, gerade der für's Warmwasser fehlt), allerdings haben die teilweise bis zu 45-50 Zoll große Flachfernseher und Wii etc. hier stehen. Leider habe ich im AMIV nicht oft genug geübt, gegen Juan Pedro hatte ich Mariokart jedenfalls keine Chance.

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